Some Smoke and a Red Locker – Visual Effects

Explodierter Poliueiwagen aus dem Film Some Smoke and a Red Locker
Some Smoke and a Red Locker - Visual Effects

Some Smoke and a Red Locker

Visual Effects fürs Kino

Für den Film „Some Smoke and a Red Locker“ von Zetkin Yikilmis,
mit Alexander Tsypilev, Narsh Alexei Smith und Michael Tietz habe ich die Umsetzung der Visual Effects übernommen. Das liebenswert humorige indipendend Projekt kommt vollständig ohne Produktionshilfen und Förderungen aus. Für die maximale Freiheit in der Gestaltung nahmen die Macher auch das volle Risiko in Kauf. So finanzierten sie die komplette Produktion selbst und vermarkten nun den Film auch selbst. Dass ihr Idealismus sie bis kurz vor den privaten Ruin führte, ertragen Sie durch die unbedingte Leidenschaft für’s Filme machen.

Rufus und Brutus, zwei erfolglose Programmierer und Kiffer konstruieren eine Zeitmaschine, die jedoch nicht funktioniert, wie geplant. Statt die beiden in andere Zeiten zu portieren, gelangen durch ihren roten Spind Horrorwesen aus den Filmen und Comics anderer Zeitepochen ins Hier und Jetzt. In Folge tauchen nicht nur plötzlich Zombies in ihrer Wohnung auf, auch die Staatsmacht versucht sich der neuen Technologie skrupelos zu bemächtigen. Zeit für einen ausgebufften Plan, der nur funktionieren kann, dank reichlich Smoke und dank eines durchgeknallten Einsiedler-Onkels tief im Wald…

Die Story


Professionelle Umsetzung

Die Leidenschaft für´s Kino spiegelt sich nicht nur inhaltlich wieder. Auch in der technischen Umsetzung orientiert sich das Projekt an Profimaßstäben. Gedreht wurde in 4K 10bit. Über Schnitt, Visual Effeckts bis zum Color Grading wurde in einem einheitlichen linearem 32bit Farbraum gearbeitet.

Für mich als Visual Effects Artist ergab sich daraus ein komplett anderer Workflow, als ich ihn aus Corporate und TV gewöhnt war.

After Effects nimmt dem Artist normalerweise sämtliche Auseinandersetzung mit Farbprofilen, Unterschieden zwischen Displaydarstellung und interner Farbverarbeitung etc. ab, daher war ein von außen vorgegebenes Farbprofil von Ingest bis Übergabe an das Color Grading eine komplett neue Erfahrung.


Um Adobe After Effects die Macht über die Farbverareitung zu entreißen bedarf es einiger Einstellungen und Eingriffe. Außerdem bediente ich mich des Pugins OpenColorIO. Beim Footage Ingest wird after effects genötigt, das Material linear zu interpretieren statt wie üblich logaritmisch. Man gibt dem Programm einen bestimmtem Farbraum vor. Damit beides nicht zu total grotesken Darstellungen auf dem Bildschirm führt, muss man auch die Algorithmen zur optimalen Darstellung auf dem Bildschirm deaktivieren und für die Darstellung einen Farbraum vorgeben. Letztendlich hat man so viel umgestellt im System und mehrere Filter auf das Material gesetzt, dass man schon ins staunen kommt, dass nun am Ende das Bild genau so aussieht, wie das Ausgangsbild.
Wozu also das ganze, wo doch die Software offenbar ohne irgend eine Mühe sonst zum gleichen Ergebniss kommt?
Die Antwort liefert die Messtechnik: Dank des umständlichen Umgehens aller automatischen Farbmanagement-Algorithmen bleibt tatsächlich die komplette Farb- und Helligkeitsdynamik erhalten, die man sonstverloren hätte.

Leider lässt Adobe einen bei der Ausgabe dann doch etwas hängen. Denn bei der Übergabe an den Mediaencoder zum Rendern machen die Programme wieder was sie wollen und raus kommt ein falsch berechnetes Bild. Es bleibt daher nur, zunächst in After Effects selbst zu rendern. Um auch hier höchste Qualität zu wahren, fiel meine Wahl auf Cineon dpx Bildsequenzen in 10bit.

Farbchinesisch

.

Mehr zum Thema