Pop-up Animation als Moderationskulisse

Pop-up Animation
virtuelles pop-up-Studio
virtuelles pop-up-Studio

Für die Novemberausgabe der Sendung „Damals war´s“ wünschten sich Autorin und Reggiseurin eine Berlin-Kulisse passend zur Anmoderation eines Beitrags über die 750-Jahr-Feiern in Berlin. Hartmut Schulze-Gerlach, der Moderator sollte virtuell durch Berlin wandeln. Schnell war klar, dass es keine althergebrachte blue/greenscreen Stanze werden sollte, durch die der Moderator mehr oder weniger passend in ein Standbild oder Filmausschnitt einkopiert wird. Ein optischer Akzent sollte geschaffen werden. Aus meiner ersten Idee, eine gestaffelte Kulisse aus 2D-Elementen zu bauen, formte sich dann die Vorstellung von einer Pop-up Animation angelehnt an die sogenannten Pop-up-Karten. Also Grußkarten, in denen sich beim ausklappen Bildelemente aufstellen und so ein pseudo 3D Panorama schaffen. In diese Kulisse sollten zusätzliche Objekte passend zum Moderationstext erscheinen um diesen zu unterstützen. So baute ich eine Litfassäule ein, auf der passend zur Aufzählung von auftretenden Stars, deren Tourplakate bzw. kleine Bewegtbildsequenzen auftauchen.

Für den Dreh vor/auf grün erstellte ich mit der Reggiseurin Renata Kaye ein einfaches Storyboard, das auch als Vorlage für das Setup der After effects Komposition diente.
Die anschließende Recherche nach brauchbaren Bildern von Berliner Sehenswürdigkeiten gestaltete sich schwieriger als gedacht, aber lösbar. Dabei musste auch berücksichtigt werden, dass der Stil der Bilder zusammen passte. Als nächstes wurden die Bilder retuschiert um z.B. störende Bildteile, wie Personen etc. v erschwinden zu lassen und schließlich freigestellt. Dazu benutzte ich gimp, das in einigen Aufgaben Photoshop  gut ersetzen kann. Um die Innenseite der Klappkarte zu erstellen, also Boden und Rückwand der Kulisse, projezierte ich ein Bild auf zwei räumlich angeordnete Ebenen. Auch hier musste das Bild bereinigt werden, so das der Platz vor dem Brandenburger Tor leer war. Nun konnten die Objekte in der Kulisse plaziert werden. Durch verschieben der Ankerpunkte und Parenting klebte ich nun die Unterkanten auf den Boden. So war gewährleistet, dass die Objekte später auch mit der Karte aufklappen konnten. Für die Plakatierung der Litfassäule erstellte ich eine Zylinderform mit Hilfe von CC Cylinder als Unterkomposition. Innerhalb der unterkomposition konnte ich so Plakate anordnen, die dann passend auf die 2D-Litfassäule gemapped wurden. Nun wurden noch eine Außenseite und das Damals war´s Logo eingesetzt, die Kamerafahrt und der Klappmechanismus animiert und dann die inzwischen aufgezeichnete Moderation eingesetzt. Hier zeigte sich zu dannleider zu deutlich, wie unzureichend das Format DVCpro50 für Keying ist. Dank dem Keylight-Plugin und dem Effekt „Matte verbessern“ wurde aber auch diese Klippe umschifft. Der Moderator bekam noch einen künstlichen Schatten verpasst und fertig.

 

 

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